am 3. Oktober 2018,
insgesamt etwa 23 km
Das Wetter wurde uns als ungemütlich angekündigt: „Regenklamotten sind ein Muss“ (Zitat Rolf, Tourleiter – wo er recht hat, hat er recht, haben wir auch gebraucht). Der harte Kern hielt sich aber an: „Das Wetter wird am Steg gemacht.“
Wir konnten vom Waginger Ruderverein im Strandbad Seeteufel (Anzahl nicht bekannt), 2 Vierer und 1 Dreier ausleihen. An dieser Stelle möchten wir uns für diese Gastfreundschaft bedanken und laden den Verein gerne zu uns an den Starnberger See ein.
Um elf stachen wir in See. Sofort riss uns die Strömung mit und ohne Anstrengung waren wir zum Schubeck-Pavillion gesegelt.
Dann frischte der Wind kräftig auf und es wurde richtig wellig. Umständehalber konnten keine Photos gemacht werden.
Dankenswerterweise hat aber der Maler Karl Raupp (* 2. März 1837 in Darmstadt; † 14. Juni 1918 in München) im Vorfeld die Stimmung gut eingefangen.
Raupp malte vorzugsweise stimmungsvolle Bilder mit Motiven aus dem Leben der Fischer und Bauern am Chiemsee – der ist ja nicht weit weg vom Waginger See. Er wurde wegen dieser Thematik auch der „Chiemsee-Raupp“ genannt.
Veröffentlichung der Bilder von Karl Raupp mit freundlicher Genehmigung der Inselgalerie Gailer Gbr, Frauenchiemsee >> gailerfineartchiemsee.de
und >> hier mehr zum Künstler
Wir hatten uns gewundert, dass ein so kleiner See so hohe Wellen schlagen kann. Die ausgeliehenen Seeteufel? Nachforschungen haben ergeben, dass der Waginger See – wie auch der Chiemsee – relativ flach ist (mittlere Tiefe 13,7 m) und sich deshalb dort die Wellen auch bei normalem Wind hoch aufbauen.
Nach etwa 2 Stunden hatten wir uns zur Taille des Sees vorgearbeitet, um dort im Strandbad Tettenbach zu schmausen. Unser Boot hatte aber noch ein Hindernis zu überwinden. Bevor wir uns versehen hatten, wurden wir ins Schilf abgetrieben und waren manövrierunfähig.
Unser erfahrener Steuermann Wolfgang bewahrte Ruhe und ließ uns das Boot rausstangeln, d.h. uns mit den Skulls vom Boden abstoßen – Gott sei Dank ist er ja nicht tief der Waginger See – wir dachten schon wir müssten aussteigen.
Wir wissen nicht mehr, wer was gegessen hat, außer Wolfgang, der hatte vegetarisch und Torte. Deshalb überspringen wir das jetzt einfach.
Nach dem Essen wurde die Fraktion, die wegen ein bisschen Nieselregen schon abbrechen wollte, überstimmt, obwohl der Zielort Strandbad Seeteufel verlockend nah in Sichtweite war.
Nein, wir ruderten die Schleife um den Tachinger See auf der anderen Seite der Taille weiter und wurden dermaßen mit stillem smaragdgrünem Wasser und schönem Wetter belohnt! Keiner weiß, wo es so plötzlich herkam. Unsere Boote glitten durch diesen wunderschönen warmen Herbstnachmittag zurück zu den Seeteufeln.
Zum Abschluss haben Jutta und Thomas einen Aperitif spendiert und danach konnten wir relaxed die Heimfahrt antreten.