Rudertour auf dem Forggen- und Plansee

An Pfingsten 9. und 10. Juni 2019, insgesamt etwa 50 km

Der Forggensee ist Deutschlands größter Stausee, hat eine Uferlänge von ca. 30 km, liegt auf ca. 780 m über dem Meeresspiegel und hängt leicht nach Backbord.

Im Winter liegt der See trocken und der Grund ist begehbar. Dann werden an manchen Stellen noch Grundrisse von Gebäuden sichtbar, die damals für den Bau des Forggensees abgerissen wurden. Auch Spuren alter Straßen, sogar der Römerstraße Via Claudia Augusta, tauchen dann aus den Wassern des Sees auf.

Wir starten am Yachtclub Forggensee in Dietringen: Ein wunderbares Panorama der Allgäuer Alpen empfängt uns. Das Wetter ist herrlich und der See frisch gebügelt. Fahrtenleiter ist Rolf. Anne, Claudia, Constantia, Ernst, Eva, Josefine, Ursula und Ute stellen die Mannschaften. Am 2. Tag rudert Bettina von den Ruderfreunden Königswinkel mit.

 

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Bettina stellt uns 2 Vierer ihres Vereins zur Verfügung. Unser Rudervorstand Claudia bedankt sich mit einem MRSV-Wimpel als Gutschein. Später, wenn die Ruderfreunde Königswinkel ihr eigenes Gelände haben werden, wird er gegen eine richtige Fahne ausgetauscht.

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Gegen 11 legen wir ab und befahren den See im Uhrzeigersinn.

Als erstes besichtigen wir – aus natürlich respektvoller Entfernung – den Staudamm, der so marode war, dass er 2018 saniert werden musste. Zu diesem Behufe wurde der See ausgelassen und die Mitglieder der Rudervereine des Forggensees unter anderen Bettina standen ohne Gewässer da.

Falls jemand auch so neugierig ist wie ich, wie das wohl aussgesehen hat: https://steemit.com/deutsch/@winmental/die-wueste-im-ostallgaeu-forggensee-2018-ein-aussergewoehnliches-naturschauspiel

 

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Auf dem Weg nach Schwangau, wo wir so verspätet zum Mittagessen ankommen, dass wir zu Ernsts Leidwesen nur noch die kleine Speisekarte zur Auswahl haben, lernen wir von Rolf und Claudia, dass ein alter Harung extrem viel Erfahrung hat.

 

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Dort haben wir unbeabsichtigt etwas unvorschriftsmäßig angelegt. Vom Wasser aus haben wir erfreut nur ANLEGESTELLE gelesen, das kleine nachfolgende “verboten” jedoch übersehen.

 

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Nach dem Mittagessen geht es Richtung Lechmündung. Durch das vorangegangene Hochwasser bringt der Fluss sehr viel Treibholz mit. Eigentlich wollte Rolf den Lech etwas flussaufwärts rudern, aber es sieht nach Gewitter aus und wir kommen nur bis Fluss-Kilometer 163. Also rudern wir wie aufgezogen am Festspielhaus vorbei – keine Zeit für Photos – zum Ausgangspunkt zurück und erreichen den Yachtclub bei den ersten Regentropfen. Vor dunkler Felswand grüßt Neuschwanstein – ich hatte es etwas größer in Erinnerung.

 

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Nach dem Booteverladen stoßen wir auf Annes Geburtstag an und fahren in unser Hotel in Ammerwald, das Ernst ausfindig gemacht hat. An sich erwartet man einen so großen modernen Baukörper nicht in dieser Umgebung. Da die Gestaltung, Ausstattung und Auswahl der Materialien so gelungen und interessant ist, fügt er sich aber gut in die Bergwelt ein. Weiterführendes für die Architekten unter uns: https://www.bauwelt.de/themen/bauten/Hotel-Ammerwald-Plansee-Tirol-Oskar-Leo-Kaufmann-Albert-Ruef-Holzbau-Fertigbau-2153503.html

Am nächsten Tag geht es auf verschlungenen Wegen zum Heiterwanger See. Unter anderem wissen wir jetzt, wo die Plansee Logistik ihren Sitz hat (Plansee ist Experte für Komponenten aus Molybdän, Wolfram, Tantal, Niob und Chrom – weiß ja jeder, auch für was man Molybdän braucht, im Zweifelsfall für Smartphones).

Am Heiterwanger See bekommen wir als erstes eine botanische Führung von Josefine: Wiesenbocksbart, Knabenkraut und vieles andere blüht auf der Wiese auf dem Weg vom Parkplatz zum Campingplatz, wo Bettina mit den Booten wartet. So schön können Wiesen sein, wenn man sich das Mähen spart.

 

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Heiterwanger See und Plansee liegen auf etwa 976 m Höhe und sind über einen Stichkanal verbunden, da beide als Speicherseen zur Gewinnung von Wasserkraft dienen. Ersterer ist ein wirklich idyllischer See mit gletschergrünem Wasser, letzerer wie ein Fjord, eher ernst mit steilen Ufern, wo die Berge sehr nahe rücken. Zusammen haben sie einen Umfang von etwa 25 km.

 

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Der Pommes-Club bei der wohlverdienten Pause am Badeplatz, Wasser war aber eher Richtung eisig. Und recht windig war’s am Plansee.

 

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Eine fünfköpfige Damenriege schließt das Wochenende mit einem Besuch der Wieskirche und Rottenbuch ab.

 

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Spricht schon sehr für das bayerische Rokoko, dass man zum Thema “Gegeißelter Heiland” so etwas Heiteres schaffen kann. Angeblich haben die Brüder Zimmermann das Dach der Wieskirche dem dahinterliegenden Gebirgszug nachempfunden.

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